Justitia mit Richterhammer

Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung

Vorsorgevollmacht

Vorsorgevollmachten sind wichtige Dokumente, die es Ihnen ermöglichen, Ihre Angelegenheiten im Falle einer Entscheidungsunfähigkeit selbst zu regeln. Sie können damit vermeiden, dass ein Betreuer vom Gericht bestellt wird oder dass Ihre Familie oder Freunde Ihre Interessen nicht wahren können.

Eine Vorsorgevollmacht kann für alle oder nur für bestimmte Teilbereiche Ihres Lebens erteilt werden. Zum Beispiel können Sie festlegen, wer Ihre Vermögenssorge übernimmt, wer Ihre medizinische Behandlung bestimmt oder wer Ihren Aufenthaltsort entscheidet. Sie können auch eine Konto-, Depot- oder Schrankvollmacht erteilen, um bestimmte Zahlungen oder Besitztümer zu verwalten.

Eine Vorsorgevollmacht muss in der Regel von Ihnen persönlich unterschrieben werden und von einem Notar beurkundet werden. Sie können aber auch eine elektronische Vollmacht verwenden, die online erstellt und gespeichert werden kann. Eine solche Vollmacht hat den gleichen rechtlichen Wert wie eine handschriftliche Vollmacht.

Eine Vorsorgevollmacht kann jederzeit geändert oder widerrufen werden. Sie sollten daher regelmäßig überprüfen, ob Ihre Entscheidungen noch aktuell sind und ob sie Ihren Wünschen entsprechen.

Neben einer Vorsorgevollmacht sollten Sie auch eine Betreuungsverfügung erstellen. Eine Betreuungsverfügung ist ein Dokument, in dem Sie konkrete Personen als Ihre Betreuer benennen und deren Aufgaben und Befugnisse festlegen. Eine Betreuungsverfügung wird vom Gericht eingehoben und kontrolliert, wenn Sie nicht mehr selbst entscheiden können.

Eine Betreuungsverfügung ist seit dem 1. Januar 2023 nicht mehr erforderlich, wenn Sie einen Ehegatten haben und sich in Gesundheitsangelegenheiten um Ihr eigenes Wohl kümmern wollen. In diesem Fall haben Sie ein Notvertretungsrecht für maximal sechs Monate.

Wenn Sie mehr über Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen erfahren möchten, können Sie sich die folgenden Webseiten ansehen:

Patientenverfügung

Patientenverfügung: Warum Sie sie brauchen und wie Sie sie erstellen

Eine Patientenverfügung ist ein Dokument, in dem Sie festlegen, wie Sie in bestimmten Situationen behandelt werden möchten, wenn Sie selbst nicht mehr dazu in der Lage sind, Ihren Willen auszudrücken. Eine Patientenverfügung kann Ihnen helfen, Ihre Angelegenheiten regeln zu können, Ihre Werte und Überzeugungen zu bewahren und Ihre Familie oder Freunde zu entlasten.

Die Notwendigkeit einer Patientenverfügung besteht für Privatpersonen und Unternehmer gleichermaßen. Auch wenn Sie gesund sind, kann es immer mal vorkommen, dass Sie plötzlich krank werden oder einen Unfall haben und nicht mehr selbst entscheiden können. In diesem Fall kann eine Patientenverfügung Ihnen Sicherheit geben, dass Ihre Wünsche respektiert werden.

Für Privatpersonen ist eine Patientenverfügung besonders wichtig, wenn sie sich um ihre Gesundheit kümmern wollen oder wenn sie sich mit einem schwerwiegenden Krankheitszustand auseinandersetzen müssen. Mit einer Patientenverfügung können Sie beispielsweise angeben, ob Sie eine bestimmte Behandlung erhalten wollen oder ablehnen wollen, ob Sie an einer palliativen Versorgung teilnehmen wollen oder nicht und ob Sie an einer Organspende teilnehmen wollen oder nicht.

Für Unternehmer ist eine Patientenverfügung ebenfalls unerlässlich, wenn sie vorübergehend oder dauerhaft ausfallen müssen oder wenn sie ihre Geschäfts- und/oder Einwilligungsunfähigkeit vermeiden wollen. Mit einer Vorsorgevollmacht können Sie eine Vertrauensperson bevollmächtigen, in Ihrem Sinne Entscheidungen in bestimmten Aufgabenbereichen zu treffen. Zum Beispiel kann eine Vorsorgevollmacht für die Gesundheitsversorgung bestimmen, welche Ärzte Ihr Vertrauensperson kontaktieren soll oder welche Medikamente Ihr Vertrauensperson verabreichen soll.

Um eine Patientenverfügung zu erstellen, sollten Sie folgende Schritte beachten:

  • Informieren Sie sich über die rechtlichen Grundlagen und die Formulierungsvorschläge für eine Patientenverfügung.
  • Sammeln Sie Informationen über Ihre persönlichen Werte und Überzeugungen sowie über Ihre gesundheitlichen Bedürfnisse und Ziele.
  • Schreiben Sie Ihre Patientenverfügung schriftlich auf und unterschreiben Sie sie.
  • Bewahren Sie Ihre Patientenverfügung an einem sicheren Ort auf oder geben Sie sie an jemandem weiter, dem Sie vertrauen.
  • Aktualisieren Sie Ihre Patientenverfügung regelmäßig bei Änderungen Ihrer Lebenssituation.

Eine Patientenverfügung ist ein wichtiger Schritt zur Vorsorge Ihrer Angelegenheiten. Wenn Sie keine Patientenverfügung haben oder wenn die Festlegungen in Ihrer Patientenverfügung nicht auf die konkrete Lebens- und Behandlungssituation zutreffen, muss für Sie eine Vertreterin oder ein Vertreter (Betreuer oder Bevollmächtigter) entscheiden. Dies kann zu Konflikten mit Ihrem Willen führen.

Deshalb empfehlen wir Ihnen dringend, sich über die Möglichkeit einer Patientenverfügung zu informieren und diese rechtzeitig zu erstellen. So können Sie sicher sein, dass Ihr Wille respektiert wird und dass Ihre Familie oder Freunde Ihnen entgegenkommen können.

Vorsorgeanwältin Beatrix Ruetten hilft Ihnen hier gern weiter

Die Themen Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung sind komplex. Vordrucke aus dem Internet oder von den zuständigen Behörden sind häufig unvollständig oder veraltet. Besser ist es daher direkt Unterstützung vom Profi anzufordern.

Wir haben bereits seit vielen Jahren eine Kooperation mit der Kanzlei Ruetten Woithe aus Hamburg. Beatrix Ruetten ist seit 2017 hoch spezialisierte Vorsorgeanwältin und hilft Ihnen gern weiter. 

Buchen Sie gern direkt einen Termin bei Ihr und informieren Sie sich unverbindlich. 

Weitere Informationen auch unter: https://k-rw.de

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